Metabolische Erkrankungen
» Cushing beim Pferd
Ist eine häufige Erkrankung bei älteren Pferden, deren Ursache ein Hypophysenadenom zugrunde liegt.
Kardinalsymptom der erkrankten Pferde ist der Hirsutismus, das typische lange, gelockte Haar, das auch im Sommer bleibt. Die Pferde trinken viel und setzen viel Urin ab, wobei beide Symptome oft unbemerkt bleiben.
Chronischer Gewichtsverlust wird beobachtet bei gleichzeitiger unphysiologischer Körperfett-umverteilung, was den Pferden einen eher plumpen Habitus verleiht. Oft tritt Depression, Leistungsabfall, Insulinresistenz und Hufrehe auf.
Aufgrund der Immunsupression treten zusätzlich rezidivierende Infektionen auf (Hufgeschwüre, allg. Erkrankungen)
Diagnose: Standardblutuntersuchungen geben einen Hinweis auf diese Erkrankung.
Blutzucker, Triglyceride und Leberwerte liegen oft oberhalb des Referenzbereiches. Viele Pferde sind auch Insluin resistent. Zur ätiologischen Absicherung stehen dann verschiedene Tests zur Verfügung.
» Der Dexamethason-Suppressionstest
Der Test ist beim Pferd ein "über Nacht-Test" und sollte tageszeitlich angepasst durchgeführt werden:
- 16-18 Uhr: Probenentnahme Basalwert
- direkt im Anschluss: Injektion von 40µg/kg KGW Dexamethason i/m
- 11-13 Uhr Folgetag: Probenentnahme Suppressionswert
Interpretation: gesunde Pferde supprimieren auf <10 ng/ml.
Therapie: Pergolid
» Fallbeispiel:
Älteres Pferd mit Cushing incl. Hufrehe, hochgradig lahm, leistungsinsuffizient
seit mehreren Monaten Therapie:
- Hufrehe Therapie mit orthopädischem Hufbeschlag
- Pergolid
- Pferd im Eisbad
- zur Hufrehetherapie Hufrehebeschlag durch Mag. Robert Würmer
Pferd nach 6 Monaten: lahmfrei, wird wieder geritten
Als Differentialdiagnose kommt das Equine Metabolische Syndrom in Frage. Nicht immer sind die Krankheitsanzeichen so typisch. Die Übergänge sind fließend und oft schleichend und werden oft fehlinterpretiert.